Haben Sie nach den „Gedanken des Monats“ vom April einmal die Partnerübung ausprobiert? Heute dürfen Sie zu Beginn des Beitrags mit einer kleinen „Anwendung für den Alltag“ eine erstaunliche Erfahrung machen!
Sie stehen entspannt. Die Füße stehen gut zentriert unter den Hüftgelenken. Ihre Kniegelenke sind locker und leicht gebeugt. Nehmen Sie sich einigen Atemzüge lang Zeit, Ihre Aufmerksamkeit in Ihren Körper zu lenken: Wo nehmen Sie Atembewegungen wahr, wie können Ihre Arme neben dem Körper hängen, wie können Sie Ihre Wirbelsäule wahrnehmen? Nach dieser kleinen Fokussierung suchen Sie sich einen Arm aus, mit dem Sie die Übung beginnen wollen. Sie klopfen den Arm mit der anderen Hand vom Handrücken über den Unterarm zum Oberarm – auf der Oberseite nach oben zur Schulter, auf der Rückseite zurück zur Hand. Wiederholen Sie das einige Male und nehmen Sie sich dann Zeit, die Schulterregion ausführlich zu klopfen. Streichen Sie zum Abschluss den Arm einige Male von der Schulter über den Ellbogen zur Hand ab. Führen Sie nach dem ersten Arm eine Testbewegung aus: Heben Sie Ihren Arm vor dem Körper zwei Mal nacheinander nach oben, bis der Oberarm neben dem Ohr ist oder soweit es Ihnen angenehm ist. Danach führen Sie mit dem nicht geklopften Arm die gleiche Bewegung aus. Sie werden feststellen, dass der geklopfte Arm geschmeidiger und beweglicher ist.
Um das Ganze mit etwas Imagination anzureichern, klopfen Sie den anderen Arm mit der Idee, dass Sie die Muskeln Ihres Armes wie Daunen aufplustern. Spielen Sie „Frau Holle“! Geben Sie ganz viel Lockerheit und Bauschigkeit durch das Klopfen ins Gewebe! Vergleichen Sie wieder die beiden Arme miteinander, sowohl bezüglich der Wahrnehmung als auch der Beweglichkeit. Hat sich durch die Metapher der Daunen etwas verändert?
Überall in unserer Haut, in den Faszien, in den Gelenkkapseln, haben wir Rezeptoren, die Informationen über den Körper ins Gehirn senden. Durch das Klopfen werden die Rezeptoren „geweckt“, aktiviert. Die Propriozeption – die körpereigene Wahrnehmung – wird angeregt. Dadurch können mehr und präzisere Informationen ans Gehirn gesendet werden. Rückwirkend kann das Gehirn besser die nachfolgenden Bewegungen koordinieren. Für Sie ist eine geschmeidige Bewegungsausführung und Lockerheit wahrnehmbar. Verkürzt lässt sich sagen: Guter Input – effizienter Outcome.
Diese kleine Maßnahme – das Abklopfen des ganzen Körpers oder einzelner Regionen – können Sie vor jedem Training, jeder Übungseinheit anwenden. Ihr Körper dankt es Ihnen mit einer verbesserten Koordination!