Schultern und Arme – ein Wunderwerk an Beweglichkeit I

Schultern und Arme – ein Wunderwerk an Beweglichkeit I

Schultern und Arme – ein Wunderwerk an Beweglichkeit I 3508 2480 Angelika Grassel

Den Schultergürtel kennenlernen

Im neuen Jahr möchte ich mich ausgiebig dem Thema „Schultergürtel/Schulter/Arme“ widmen.
Sie werden Ihren Schulterbereich kennenlernen und die komplexe Anatomie und Funktionsweise in Bewegung erleben. Durch den Einsatz von Berührung, Bewegung, Imagination und Körperwissen wird sich ein umfassendes Bild der Schulter-Arm-Region entwickeln, was dazu führt, dass alle Bewegungen des Alltags oder des Sports besser koordiniert ablaufen können. Wie immer bei der Arbeit mit der Franklin-Methode® spielt die Verkörperung einer Struktur/einer Bewegung eine wesentliche Rolle auf dem Weg zu mehr Leichtigkeit in den täglichen Bewegungen.
Die Hauptfunktion des Schultergürtels besteht darin, den Händen die volle Mobilität zu ermöglichen. Ein effizientes System aus Knochen, Gelenken, Bindegewebe und Muskeln gewährleistet die überaus große Bewegungsvielfalt der oberen Extremität.             Die Darstellung links zeigt die einzelnen Bestandteile des Schultergürtels: zwei Schulterblätter (lat.: scapula), zwei Schlüsselbeine (lat.: clavicula). Die Schlüsselbeine bilden mit je einem echten Gelenk eine Verbindung mit dem Brustbein. Die Gelenkpfannen des Schultergelenks werden von den Schulterblättern gebildet, die zusammen mit den Oberarmköpfen je ein rechtes und linkes Schultergelenk bilden. Die Schulterblätter bilden mit dem Brustkorb ein unechtes Gelenk, welches Gleitbewegungen der Schulterblätter bei Bewegung ermöglichen. Schlüsselbeine und Schulterblätter bilden rechts und links ein echtes Gelenk, das Schultereckgelenk. Das ist auf der Schulterhöhe zu finden. In den folgenden Beiträgen werde ich mich ausführlicher mit den einzelnen Strukturen befassen.

Kleine Anleitung für den Alltag:
Stehen Sie zentriert auf beiden Beinen. Visualisieren Sie zuerst die knöchernen Strukturen des Schultergürtels: vorne am Beginn des Halses zwei Schlüsselbeine, in der Mitte das Brustbein, das die Verbindung zu den Rippen darstellt. Hinten auf dem Brustkorb liegen die Schulterblätter den Rippen an.
Klopfen Sie nun mit den Fingerspitzen der rechten Hand das Brustbein leicht ab. Wandern Sie anschließend leicht klopfend mit den Fingern über Ihr linkes Schlüsselbein. Nehmen Sie klopfend die geschwungene Form des Schlüsselbeins wahr. Wenn Sie von der Mitte klopfend nach außen wandern, kommen Sie auf die Schulterhöhe, das Schulterdach. Von hier aus können Sie noch etwas nach hinten klopfen, Richtung Schulterblatt. Dieses können Sie nicht komplett abklopfen, da es auf der Körperrückseite liegt. Stellen Sie sich beim Klopfen die Strukturen so genau wie möglich vor! Klopfen Sie nun den linken Arm abwärts, vorne runter und hinten hoch. Wiederholen Sie diesen Ablauf insgesamt zwei bis drei Mal. Lassen Sie danach beide Arme entspannt neben dem Körper hängen und nehmen Sie Unterschiede bewusst wahr: Der geklopfte Arm erscheint vielleicht etwas länger, fühlt sich lockerer an als die andere Seite. Heben Sie nun den geklopften Arm an und vergleichen Sie diese Bewegung mit dem anderen Arm: Auch hier werden Sie wahrnehmen, dass die Bewegung leichter erscheint, das Arm kann auch etwas höher angehoben werden.
Über das Klopfen wird die körpereigene Wahrnehmung verbessert. Informationen werden aus dem linken Schultergürtel ins Gehirn geleitet. Durch den größeren Input kann das Gehirn die Bewegung effizienter steuern. Folge ist eine größere Geschmeidigkeit in der Bewegung.
Führen Sie danach den Ablauf auch mit der rechten Seite durch und genießen Sie die Bewegungsfreiheit beim Arme heben!