… durch Verkörperung der funktionellen Beinachse
Im Stehen überträgt sich das Gewicht des Körpers idealerweise durch die Knochen des Beckens und der Beine nach unten zu den Füßen. Diese Gewichtslinie (bzw. Beinachse) sollte so ausgerichtet sein, dass die Beingelenke „oberes Sprunggelenk“, „Kniegelenk“ und „Hüftgelenk“ in einer gedachten Linie übereinander ausgerichtet sind und dass beide Beine gleichmäßig belastet sind. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass nur eine kleine Abweichung von dieser idealen Linie zu ungünstigen Belastungen in den jeweiligen Gelenken führen kann. Das kleine Bild links zeigt schematisch den Verlauf der Beinachse. Nun hat jeder Betrachter eine klare Vorstellung davon,wo sich das obere Sprunggelenk befindet (zwischen den beiden Knöcheln) und das Kniegelenk. Wo befindet sich jedoch das Hüftgelenk? Die meisten Menschen verorten ihr Hüftgelenk sehr weit aussen, seitlich am oberen Oberschenkel. Tatsächlich liegt das Hüftgelenk jedoch in der Mitte der Faltung, die sich ergibt, wenn wir ein Knie anheben. Es ist erstaunlich, wie nah die beiden Hüftgelenke beieinander stehen! Nur über die klare Vorstellung der Gelenkpositionen ist es möglich, die Gelenke zentriert auszurichten!
Kleine Anleitung für den Alltag:
Machen Sie sich zuerst die Lage Ihrer Hüftgelenke im Körper klar. Heben Sie dazu ein Bein gebeugt an und legen Sie in die Mitte der Leistenfalte/Leistenbeuge einen Finger. Senken Sie danach das Bein ab und stellen Sie sich in ca. 3 cm Tiefe Ihr Hüftgelenk vor. Verfahren Sie genauso mit der anderen Seite.
Im Stehen sind Fuß-, Knie- und Hüftgelenke übereinander ausgerichtet. Stellen Sie sich eine Energielinie vor, die von der Mitte des Fußes über das Kniegelenk nach ober verläuft und im Hüftgelenk endet. Im Bild rechts sind das die zwei gelben Linien. Ihr Körpergewicht ruht auf den Knochen und die Muskeln rings um die Knochen können schmelzen wie Butter in der Sonne.
Eine weitere Möglichkeit, die Beinachse ins Körperbewusstsein zu bekommen, besteht darin, mit den Fingerspitzen die Linien zu berühren und abzustreichen. Stellen Sie sich dabei vor, dass Ihre Finger farbige Linien auf Ihre Körperoberfläche malen können. Legen Sie Ihre Finger auf die zweiten Zehen. Streichen Sie von dort zu den Sprunggelenken, hinauf zu den Knien und weiter zu den Hüftgelenken in der Mitte der Leiste. Wiederholen Sie diese farbige Imagination einige Male und nehmen Sie dann ganz bewusst Ihren Stand wahr! Gehen Sie einige Schritte durch den Raum! Vielleicht können Sie spüren, wie leicht ein Bein vor das andere schwingen kann – ganz ohne Anstrengung!