Atmen ist Leben II

Atmen ist Leben II

Atmen ist Leben II 3508 2480 Angelika Grassel

Im ersten Beitrag zum Thema Zwerchfell haben wir in der Alltagsanleitung die Ränder des Zwerchfells berührt, erkundet, und massiert sowie die Lage im Brustkorb visualisiert. Die Wirkung war besonders: freie und entspannte Atembewegungen sowie ein klare Vorstellung von der Lage des Zwerchfells im Körper! Aufbauend auf dieser ersten Wahrnehmungsübung können wir uns heute fragen, wie sich das Zwerchfell bei der Atmung bewegt. Welche Idee haben Sie? Bewegt sich das Zwerchfell bei der Einatmung im Brustkorb aufwärts oder abwärts? Bewegt es sich überhaupt? Und wie können wir diese Funktion im Alltag integrieren?
Auf den kleinen Abbildungen sind die Bewegungen des Zwerchfells bei Ein- und Ausatmung schematisch  dargestellt.

Bei der Einatmung senkt sich das Zwerchfell (linkes Bild). Durch den entstehenden Unterdruck kann Luft in die Lungen einströmen.
Bei der Ausatmung hebt sich das Zwerchfell
(rechtes Bild) und unterstützt das Ausströmen der Luft aus den Lungen. Wie können wir diese
Funktion verkörpern?

 

Kleine Anleitung für den Alltag:
Stehen Sie entspannt und gut zentriert auf Ihren Beinen. Ihre Hände halten Sie vor Ihren Brustkorb, auf Höhe der Brustbeinspitze, zwischen den beiden Rippenbögen. Die Handflächen zeigen nach unten, und Sie bilden mit Ihren Händen zwei Kuppeln, die die Zwerchfellkuppeln darstellen sollen. Atmen Sie ruhig und entspannt ein und aus und senken Sie bei der Einatmung Ihre Hände etwas nach unten. Beim Ausatmen steigen Ihre Hände wieder vor die Brustbeinspitze an. Stellen Sie sich vor, dass sich das Zwerchfell bei der Einatmung wie ein Seidentuch auf die Oberbauchorgane senkt, während Ihre Hände die Bewegung imitieren. Bei der Ausatmung können Sie sich vorstellen, dass Ihre nach oben steigenden Hände das Seidentuch wie mit einem Sog anheben. Bleiben Sie einige Atemzüge lang in dieser Vorstellung! Visulisieren Sie Ihr Zwerchfell in seiner Funktion und erleben Sie, wie entspannend es sein kann, diese Funktion zuzulassen! Es hat einen großen Einfluss auf unser allgemeines Wohlbefinden, den Aspekten der funktionellen Atembewegungen Raum zu geben. Unsere Atmung wird durch die Verkörperung erlebbar und kann sich neu organisieren.